(H)Exil

Och Mensch, den LG meiner Mutter trifft es gerade ganz dicke. Erst wurde er mit Notarzt ins KH bugsiert, weil es ihm schlecht ging und er Angst hatte, einen Herzinfarkt zu haben. Es wurde ein leichter Schlaganfall festgestellt, der aber folgenlos ist. Zuerst hieß es, er müsse einen Stent bekommen, aber nach einer Herzkatheteruntersuchung wurde gesagt, dass es doch nicht nötig ist. Das war vor ca. 2 Wochen.

Vor 1,5 Stunden hat mir meine Mutter geschrieben, dass seine Schwester tot im Bad aufgefunden wurde. Es sei so furchtbar für ihn, er weint und sie weiß nicht, wie sie ihn trösten soll. Leider habe ich das aber jetzt erst gelesen, sonst hätte ich direkt angerufen. Ich werde morgen nach der Arbeit anrufen. Aber Trost gibt es nicht so wirklich, denke ich. Mein Mann hat 2 Schwestern schon vor etlichen Jahren verloren. Vielleicht sollte er mal mit ihm reden, weiß auch nicht...

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Ist er gläubig? Dann wäre der Pfarrer gefragt.

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~ Winter is coming... ~

Salessia, da ist es gerade aus der Entfernung für dich sicher schwer, die richtigen Worte zu finden Fat er denn Kinder in der Nähe?

Nein.

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Er hat keine Kinder. Er hatte 2 Schwestern, eine ist schon vor einigen Jahren gestorben. Einen Bruder hat er noch. Ich schätze, mit ihm wird er schon gesprochen haben.

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Ich glaube in so einer Situation ist schon das Gefühl nicht alleine zu sein und Mitgefühl zu spüren sehr viel wert. Wirklich Trost spenden kann man nicht.

Das ist sehr traurig!

Ich habe hier etwas Ähnliches:

Ich habe ja letzte Woche einen neuen Job angetreten und meine direkte Kollegin, mit der ich auch das Büro teile und die am besten über meine Aufgaben Bescheid weiß und mich einarbeiten müsste, habe ich bislang nur an zwei Tagen gesehen. Nämlich direkt am allerersten Montag (wo natürlich noch tausend andere Dinge zu erledigen waren) und dann nochmal am Mittwoch, wo wir ein bisschen was gemacht hatten. Dienstags hat sie immer frei und am Donnerstag und Freitag hatte sie Urlaub.

Gestern früh traf die Nachricht ein, dass ihre Mutter urplötzlich gestorben ist (die Kollegin ist ein halbes Jahr jünger als ich, demzufolge ihre Mutter ungefähr Anfang/Mitte 60). Das muss ein heftiger Schicksalsschlag sein, zumal ich weiß, dass sie ein sehr enges Familienverhältnis hat und mit ihren Eltern im gleichen Haus wohnt. Bedeutet nun natürlich, dass sie auch diese Woche nicht ins Büro kommen wird, nächste Woche hat sie ohnehin Osterurlaub.

Und ich sitze hier und weiß einfach bei ganz vielen Dingen noch nicht, was zu tun ist. Die anderen Kolleginnen und Kollegen sind zwar alle nett und sagen, dass ich mich bei Fragen melden soll, aber da sie alle nicht so guten Einblick in die Stelle haben, ist das insgesamt doch ziemlich unbefriedigend. Der Direktor, dem ich direkt zuarbeite, war bislang erst zweimal kurz im Haus und gibt mir regelmäßig Arbeitsaufträge – ohne die geringste Ahnung zu haben, was ich hier schon kann und was nicht.

So etwas wollte ich auch schreiben. Ich weiß, dass viele Menschen dankbar sind, wenn jemand mitfühlende Worte spricht und auch nicht nur vorsichtig ist und Angst hat, etwas falsches zu sagen. Meist ist ein "Ich fühle mit Dir; das ist ein großer Verlus; wie geht es Dir?" wichtiger als ein "Du schaffst das schon, du bist stark".

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widada

Danke euch.

Wurstl, das ist ja wirklich "dumm gelaufen". Nicht nur, dass das sehr traurig für deine Kollegin ist, auch dass du jetzt so "schwimmst".

Ich kann mich noch an meinen ersten Job nach der Ausbildung erinnern. Buchhaltung, noch komplett jung und "doof". Eine Kollegin sollte mich einarbeiten und mit der sollte ich dann auch zusammenarbeiten. Diese Kollegin erzählte mir an meinem ersten Tag: "Es weiß hier noch keiner, aber ich werde kündigen. Ich bin jetzt noch ca. 2 Wochen hier, dann hab ich Urlaub und komme nicht mehr wieder." Paaaaniiiik! Ich habe mir alles aufgeschrieben, was mir erklärt wurde und irgendwie hat es dann (natürlich) hingehauen.

Bei dir, Wurstl, ist natürlich richtig blöd, dass du direkt am Anfang allein bist und keiner was weiß. Was machst du denn, wenn du einen Auftrag bekommst, bei dem du keinen Schimmer hast, was zu tun ist? Stelle ich mir echt gruselig vor.

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Mama Salessia wird dem LG eine Stütze sein, so gut sie kann.

Bei Wurstl ist es eine sehr unglückliche Situation - sehr schlimm für die Kollegin und blöd für ihn, er hängt völlig in der Luft.
Drücke die Daumen dass es sich gut entwickelt.

Hab gestern mit beiden telefoniert. Sie ist ziemlich hilflos, was soll man auch machen? Sie setzt sich halt zu ihm, nimmt ihn in den Arm. Sie sagt, er sitzt nur herum, guckt noch nicht einmal mehr Fernsehen. Ich bin sicher, das ändert sich wieder, aber es braucht seine Zeit.

Heute ist Sargöffnung. Man kann nochmal Abschied nehmen. Den Begriff "Sargöffnung" kannte ich nicht, hört sich für mich komisch an. Meine Oma habe ich damals auch aufgebahrt gesehen, trotzdem habe ich das Wort noch nie gehört.

Er fühlt sich außerstande, mit dem Auto zu fahren, verständlich, und meine Mutter will es (Gott sei Dank!) auch nicht übernehmen. Nun fährt mein Bruder die beiden, da bin ich sehr froh, und hab mich schon bei ihm bedankt, denn er musste Termine dafür verlegen. Eine Strecke ist immerhin ca. 1 Stunde Fahrt. Das wird nochmal hart. Die Beerdigung ist am 28.03.

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Deine Mutter kann nicht so viel machen, aber sie ist da und wenn er reden will kann er es tun.

Bei uns kenne ich es nur, dass man manchmal direkt vor der Beerdigung nochmals die Leiche sehen kann, ohne extra Termin.
Kann regional unterschiedlich sein, ich gehe nur äußerst selten zu Beerdigungen.

Gut dass dein Bruder sie fährt, wobei ein Taxi letztlich auch ginge.
Selbst fahren ist keine gute Idee.

Er wird sich wahrscheinlich wieder erholen hoffentlich.

Ein Taxi für 2 Stunden Fahrt? Was soll das denn kosten?

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In den 10 Minuten bevor der Besuch kommt, schaffe ich mehr Hausarbeit als sonst in einer Woche

Das hat mich jetzt brennend interessiert.
Ich hab im Taxirechner die Strecke Wü - Ffm. eingegeben (= 100 km) und da kostet für die einfache Fahrt: € 236,50. Ist also nicht direkt ein Schnäppchen...

Ich weiß von einem Kumpel, der sich in den 90er Jahren mal von Würzburg nach Karlsruhe mit einem Taxi fahren ließ. Der hat damals einen Sonderpreis von 500 Mark ausgehandelt (ich weiß aber nicht mehr, ob einfache Strecke oder hin und zurück).

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I pledge you my sword - And to no man I kneel - Ours is the kingdom of steel

Ach so, dann habe ich es falsch verstanden.

Dachte, der Bruder hätte eine weitere Anfahrt zur Mutter und die Beerdigung wäre in der Nähe.
Dein Bruder wohnt ja in der Nähe, richtig?

Wenn einem keiner fährt bleibt nur Taxi oder Bahn und Co.