Österreich

Da es viele interessante Geschichten mit/über unser Lieblings-Nachbarland gibt, eröffne ich mal diesen Thread...

3sat zeigt zur Zeit eine dreiteilige Doku: Wien, wie es einmal war.
Sehr interessant mit tollen alten Aufnahmen.

Darin erwähnt wurde auch der Bezirk Kaisermühlen. Einige kennen den vom Blues.
Was in den 90er Jahren Wiener Arbeitermilieu war, sei heutzutage ein Hochpreisviertel.
Schnecke, kennst du Kaisermühlen? Also - nicht den Blues, sondern die Gegend?

Ich habe sogar 4 Jahre in Kaisermühlen gewohnt, das Haus war im Blues ab und zu im Hintergrund zu sehen. Im Blues waren die Leute natürlich sehr übertrieben dargestellt, aber sehr eigene Typen wohnen da wirklich.

Es ist sehr schön dort, Kaisermühlen ist wie ein Dorf. Die Lage zwischen Donau und alter Donau ist ein Traum. Wunderschön ist es auch beim Kaiserwasser.

Wir sind dann wegen der hohen Miete umgezogen und haben uns eine Eigentumswohnung gekauft. Wohnen noch im gleichen Bezirk, aber in einem anderen Bezirksteil.

Kaisermühlen ist jetzt sicher nicht die günstigste Ecke in Wien, aber kein Vergleich mit Hietzing, Währing oder Döbling.

Ooohhhh, wie schön!

Die Serie lief ja fast 10 Jahre lang (1992 bis 2000) - hast du in dieser Zeit dort gewohnt?
Ich hoffe, ich bin nicht zu indiskret.

Nein, ich habe von 2001 bis 2005 dort gewohnt. Als ich die Serie gesehen habe, hatte ich noch keinen Bezug zu Kaisermühlen. Die Trafik von Gitti Schimek gibt es wirklich, die war bei uns an der Ecke (natürlich ohne Gitti Schimek). Da war ich völlig baff, wie ich dort das erste Mal drinnen war.

Später haben sie die Serie mal wiederholt, da habe ich sie dann mit ganz anderen Augen gesehen.

Bis auf das Schutzhaus (das ist im Prater beim Heustadlwasser) waren die Orte wirklich in Kaisermühlen. Der Hof von dem Gemeindebau sieht im TV viel größer aus als er in Wirklichkeit ist.

Das finde ich auch - wenn man mal etwas "in Echt" gesehen hat, sieht man es im TV mit ganz anderen Augen. Mir geht's jetzt mit Köln so. Als ich neulich die Reporterin hinterm Dom stehen sah, wusste ich, dass es nur eine Fototapete gewesen sein kann, denn an der Ecke konnte sie so nicht stehen!

Auch, dass die Sachen oder Orte im TV größer wirken - das ist mir auch schon oft passiert.
Am meisten mit TutAnchAmuns Goldmaske. Die wirkt im Fernseher immer so gewaltig, glamourös, episch.
Als ich davor stand, war das nicht so.

Boah, auf den heutigen Tag ist es schon wieder 25 Jahre her, dass das Lawinenunglück in Galtür geschah.
Ich kann mich noch gut an die TV-Bilder erinnern, wie Urlauber mit Helis aus dem Tal herausgeholt wurden.
Es gab damals insgesamt 38 Tote - eines der schwersten Lawinenunglücke in der Geschichte Österreichs.
Im Raum Galtür gab es bis vom 20. bis zum 23. Februar etwa vier Meter Neuschnee!
Die Schneemassen, die damals abgingen, werden auf 300.000 Tonnen(!) geschätzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lawinenka ... alt%C3%BCr

Die österreichische Variante von Genial daneben heißt Was gibt es Neues?

Auf der 3sat-Mediathek kann man fünf Best-of-Zusammenschnitte davon anschauen.
Sehr zu empfehlen!

Viktor Gernot (der fast immer in der Ratejury sitzt - so wie bei uns die Hella) ist der Beste!
Als er neulich eine kleine Anekdote vom Feiern erzählte, schmiss ich mich weg.

"Der Kavalier wartet vor der Toilettentür - oder: er hebt ihren Kopf, wenn die Betrunkene ein Gebet spricht."

Ob das nur eine 1.-April-Bekanntmachung ist?


Im Kleinwalsertal war heute Ausnahmezustand!
Nachdem ein Mann beobachtet wurde, wie er einen rohrförmigen Behälter an der Liftstation der Kanzelwandbahn befestigt hatte und sich entfernte, wurde umgehend die Polizei verständigt. Diese ließ den ganzen Skibetrieb einstellen, Bahn anhalten - volles Programm!
Endergebnis: es war ein Geocoaching-Behälter!

https://www.gmx.net/magazine/panorama/b ... m-39497050

Der Berichterstatter konnte nicht sagen, ob der "Schnitzeljäger" (sofern er denn gefunden wird), für den ganzen Aufwand aufkommen muss?
Wie ist das eigentlich rechtlich?

Ich habe die Meldung auch gelesen und halte das nicht für einen Aprilscherz. Sowas kommt immer mal vor, wenn die Cacheowner beim Legen des Caches unsensibel sind.

Richtig wäre es, dem Hüttenwirt Bescheid zu sagen, so dass er einerseits vielleicht helfen kann und er die Dose nicht "versehentlich" entsorgt und andererseits, damit kein Polizeieinsatz ausgelöst wird.

Der Schnitzeljäger wird wohl nicht zur Verantwortung gezogen werden, ich sehe eher den Owner in Gefahr.

Ich kann mich an einen Vorfall vor einigen Jahren erinnern, als ein Cacheowner eine Dose am Zaun zu einem Kraftwerk platziert hat. Das war auch eine selten dämliche Aktion, die das Bombenräumkommando in Bewegung gesetzt hat.

Der Owner ist derjenige, der den Cache versteckt (i.d.F. öffentlich anbringt)? Den meinte ich auch mit "Schnitzeljäger".
Könnte der Owner wirklich zur Rechenschaft gezogen werden?
Was ist das dann? Störung der öffentlichen Ordnung?

In Deutschland kommt in diesem Fall Landesrecht zur Anwendung. Es gibt durchaus Fälle, in denen der jeweilige Owner des Caches zahlen musste.

Es kommt natürlich ganz auf die Lokalität an. Bei einer Dose in einem Baumstumpen im Wald wird eher weniger das Bombenräumkommando erscheinen als bei einer Dose an einem Bahnhof, aus der auch noch u.U. Drähte rausgucken. Die Richtlinien zur Veröffentlichung eines neuen Geocaches sind eindeutig. Hirn einschalten ist notwendig.

Ich persönlich würde niemals einen Cache an einem sensiblen öffentlichen Ort wie Bahnhöfen und Flughäfen auslegen. Es gibt natürlich solche Dosen und bei einigen bin ich mir sicher, dass der jeweilige Sicherheitsdienst informiert ist. Es ist auch nicht verboten, den Cachebehälter entsprechend zu beschriften. Hilft vielleicht manchmal, aber garantiert nicht immer.

Der Owner ist derjenige, der den Cache versteckt (i.d.F. öffentlich anbringt)? Den meinte ich auch mit "Schnitzeljäger".
Könnte der Owner wirklich zur Rechenschaft gezogen werden?
Was ist das dann? Störung der öffentlichen Ordnung?

Ich denke, eine Straftat ist es nicht, sofern keine fremden Grundstück betreten werden oder so. Trotzdem kann er natürlich zivilrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Also die Kosten für den Polizeieinsatz erstatten, so wie wenn man "aus Spaß" die Feuerwehr ruft. Ich glaube, das kann ganz hübsch teuer werden. Aber alleine für diese Dämlichkeit hat der das mMn verdient.

Kommt drauf an was man unter fremden Grundstücken versteht.

Ich habe mir für meine Caches eine Genehmigung der Gemeinde eingeholt da diese auf Gemeindegrund platziert sind.
Ganz heikel wird es bei Caches im Wald, da ist unbedingt die Genehmigung des Försters (oder wer auch immer zuständig ist) einzuholen. Die wissen wo Tiere äsen oder ihre Jungen aufziehen und wo darum auf keinen Fall ein Cache gelegt werden darf.

Boah, an diese vielen Details hätt ich überhaupt nicht gedacht - worauf man da alles achten muss.

...

Ganz heikel wird es bei Caches im Wald, da ist unbedingt die Genehmigung des Försters (oder wer auch immer zuständig ist) einzuholen. Die wissen wo Tiere äsen oder ihre Jungen aufziehen und wo darum auf keinen Fall ein Cache gelegt werden darf.

Das habe ich auch einmal gemacht. Ich wollte an einem vielbesuchten Wanderweg bei einer Bank an einem Wegkreuz, das da zum Angedenken eines Jägers steht, der von einem Wilderer gemeuchelt wurde, einen Cache auslegen. Der Weg ist einer der Hauptverkehrsrouten zum Dreisessel, da ist tatsächlich einiges los. Wanderer, Radfahrer, E-Bikes, Kindergarten- und Schulgruppen.

Ich Trottel frag beim Förster um Erlaubnis. Antwort: Nein, es könnte das Wild gestört werden.

Einmal und nie wieder!