Heute stand ein sehr langer Bericht über den Unfall in der Zeitung.
Zitat:
Auf Anfrage dieser Zeitung hat die Kreispolizeibehörde Höxter am Freitag (19. April) eine Erklärung abgegeben. Sie kommentiert den Sachverhalt folgendermaßen:
„Im Zuge der Ermittlungen zum tödlichen Unfall zwischen Borgentreich und Warburg ergeben sich für die Kreispolizeibehörde Höxter weitere offene Detailfragen. Dazu richtet die Behörde eine Ermittlungskommission ein.
Unter anderem beziehen sich die Untersuchungen auf einen vorherigen Unfall am selben Tag, bei dem der spätere Unfallfahrer bereits als Unfallverursacher aufgefallen war. Bei diesem Auffahrunfall in Beverungen-Dalhausen am Samstag, 13. April, gegen 18.30 Uhr, wurden zwei Fahrzeuge leicht beschädigt. Personen wurden nicht verletzt. Die aufnehmenden Beamten der Kreispolizeibehörde Höxter bemerkten jedoch Verhaltensauffälligkeiten bei dem 35-jährigen Fahrer, so dass Zweifel an dessen Fahrtüchtigkeit aufkamen. Ein Alkoholvortest vor Ort fiel negativ aus, ein Drogenvortest, der auch auf Medikamente reagiert, schlug positiv an. Eine mit der Staatsanwaltschaft abgestimmte Blutprobe soll die Fahrtüchtigkeit klären. Es besteht der Verdacht der Einnahme eines Medikamentes, das die Fahrtüchtigkeit unter anderem durch die Einschränkung der visuellen Wahrnehmung beeinträchtigen kann. Das Ergebnis durch ein beauftragtes Institut steht noch aus.
Zur Blutprobe sollte der Fahrer mit dem Streifenwagen zur Polizeiwache Höxter verbracht werden. In dem Auto befanden sich zu dieser Zeit drei Kinder des Fahrers auf der Rückbank sowie der 45-jährige Bruder des Fahrers. Der 35-Jährige als Erziehungsberechtigter bekam die Anweisung, die weitere Betreuung der Kinder sowie den Verbleib des Fahrzeugs zu organisieren, was er mit seinem Mobiltelefon im Beisein der Beamten offenbar auch tat. Die Kinder blieben nach Absprache vorübergehend in Obhut ihres 45-jährigen Onkels.
Nach der Blutentnahme stellen die Beamten den Führerschein des 35-Jährigen sicher und untersagten die Weiterfahrt. Der Fahrer stimmte dieser Maßnahme zu und vermittelte den Eindruck, alle Anordnungen verstanden zu haben und ihnen Folge zu leisten. Daher war eine Sicherstellung der Fahrzeugschlüssel an dieser Stelle nicht verhältnismäßig. Die Polizei Höxter verließ er im Anschluss in einem Taxi.
Dass derselbe Fahrer schon einige Stunden zuvor im Landkreis Kassel einen Sachschadensunfall verursacht hat, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt und wurde erst später im Rahmen der weiteren Ermittlungen bekannt.
Polizeidirektor Christian Brenski dazu: „Die weitere Entwicklung ist sehr tragisch und bedauerlich, war an dieser Stelle aber nicht vorhersehbar. Die Ereignisse bedrücken auch die eingesetzten Beamten. Wir haben großes Mitgefühl und Verständnis insbesondere für den Wunsch der Mutter, eine Erklärung für offene Fragen zu bekommen. Im Rahmen der neu gebildeten Ermittlungskommission hoffen wir, weitere Details zum Unfallgeschehen klären zu können.“